Die Peruhilfe e.V. ist ein soziales Projekt, das Studenten und Zahnärzte, nach Peru vermittelt, welche dort an mobilen zahnmedizinischen Einheiten kostenlose Behandlungen durchführen.
In Peru gibt es lediglich in größeren Städten eine zahnmedizinische Versorgung. Auf den Dörfern gibt es keinen Zahnarzt. Für die zum Großteil mittellose Bevölkerung in den Anden und dem Amazonasgebiet ist weder die Reise in die Stadt, noch die dortige Behandlung bezahlbar.
Vorbereitungen
Die Vorbereitungen für unsere Famulatur in Peru begannen ungefähr 1 Jahr mit der Sammlung von Spendenmaterialien. Unzählige Anrufe und Emails an Dentalfirmen wurden getätigt um alle nötigen Arbeitsmaterialien zu beschaffen.
Iquitos
Gewappnet mit einer sehr simplen Ausstattung (Spuckbecken bestand aus einem Trichter mit Gartenschlauch und Eimer) begannen wir gleich am 2. Tag mit den Behandlungen. Unsere Einsatzorte innerhalb Iquitos variierten: in der Rotkreuzstation, im Garten eines Bekannten, sowie in einem Container am Hafen.
Nach etwa 2 Wochen ging es mit dem Flugzeug zurück nach Lima und dann von dort aus in einer 16-stündigen Busfahrt nach Cajamarca.
Cajamarca
Dort arbeiteten wir ca. 10 Tage in einem Hotelzimmer.
Weitere 4 Tage arbeiteten wir in einem Schulzimmer in Rio Secco, einem Dorf ca. 2h von Cajamarca entfernt, in dem wir vor allem Schüler der Primär- und Sekundarstufe behandelten.
Dieses Dorf stellte sich als ein kleines Abenteuer dar, da es keine Wasser- und Stromversorgung gab. Unsere Einheit, sowie Wasser in Flaschen brachten wir aus der Stadt mit, den Strom zapften wir letztlich von einem benzinbetriebenen Baustellengenerator ab, der dem Bau der Kirche am Dorfplatz diente.Mit dem Sonnenuntergang mussten wir hier jeden Tag unsere Behandlungen beenden.
Die Besonderheit in diesen beiden Stationen lag in der Behandlung vieler Kinder mit desolaten Milch- und Wechselgebissen, bei denen wir oftmals zur Entfernung von eitrigen Milchzähnen und bleibenden Zähnen gezwungen waren.
Gerahmt von einer wunderschönen amazonischen Landschaft liegt Prosoya am Rande des Dorfs Huancabamba. Dieses Projekt kümmert sich um Waisen, die in Wohngemeinschaften zusammen leben. Sie haben dort die Möglichkeit die Schule zu besuchen und eine Ausbildung zum Imker, Schreiner oder Mechaniker zu machen.
Die Famulatur war eine unvergessliche Zeit, nicht nur weil sie zahnmedizinisch auf Grund der defekten oder nicht vorhandenen Geräte, sowie der extrem desolaten Zahnzuständen eine große Herausforderung war, sondern auch, weil sie auch persönlich horizonterweiternd war, mit besonderen Erlebnissen, vielen neuen Erfahrungen und wunderschönen Eindrücken.